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FEGIME, eine der führenden Marktgemeinschaften des Elektrogroßhandels.
Die Idee ist bestechend: Warum einen teuren Stromspeicher für die eigene Photovoltaikanlage kaufen, wenn das E-Auto in der Garage eine große Batterie hat und bei Bedarf Energie ins Hausnetz abgeben kann? Die dafür nötige Technologie nimmt aktuell kräftig Fahrt auf: das bidirektionale Laden.
Beim bidirektionalen Laden wird der in der Fahrzeugbatterie gespeicherte Strom über einen Wechselrichter zurück in Wechselstrom umgewandelt und ins Haus (Vehicle-to-Home) oder das Netz (Vehicle-to-Grid) eingespeist. Haushalte mit PV-Anlage können mit dieser Technologie ihre Energiekosten senken, da selbst produzierte Solarenergie zwischengespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt verbraucht werden kann. Eine vierköpfige Familie könnte mit einer vollgeladenen 50-kWh-Batterie ihren Strombedarf beispielsweise rund vier Tage lang decken.
Zukunftsweisendes Konzept
Vehicle-to-Grid ist aktuell in Deutschland noch nicht möglich, kann perspektivisch aber helfen, das gesamte Stromnetz zu entlasten: Durch eine intelligente Steuerung könnten viele Tausend E-Autos zu einem "virtuellen Kraftwerk" zusammengeschaltet werden und so zur Stabilisierung der Energieversorgung beitragen, etwa während der Bedarfsspitzen am Morgen und am Abend.
Technische Normen und Voraussetzungen
Damit bidirektionales Laden funktioniert, müssen das Elektroauto und die Ladeinfrastruktur über die entsprechenden technischen Voraussetzungen verfügen. 2022 wurde mit der ISO-Norm 15118-20 ein internationaler Standard veröffentlicht, der die technischen Anforderungen für die bidirektionale Kommunikation zwischen E-Auto und Ladestation definiert.
Aktuell sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:
Das Angebot bidirektionaler Ladestationen ist derzeit noch überschaubar, wächst aber kontinuierlich. Auch immer mehr Fahrzeughersteller bereiten ihre Produkte für die neue Technologie vor. Denn dass sich bidirektionales Laden durchsetzen wird, gilt als nahezu sicher. Die Frage ist nur, wann.